Auf in eine neue Zeit

Das Industrieviertel wird zum Schauplatz einer gigantischen Vernetzungsaktion. Getrieben von Eifer und Forschungsdrang arbeiten Unternehmer, Schüler, Lehrer und Künstler Hand in Hand, um dem Industrieviertel das zu geben, was es am dringendsten braucht: den „Durchbruch“ in eine neue Zeit.

Kunst als Intervention

Kunst hat nicht bloß eine „dekorierende“ oder „verzierende“ Funktion; Kunst äußert sich nicht nur als elitäres, ästhetisches Merkmal, sondern Kunst wird zunehmend als integraler Bestandteil des Lebens aufgefasst, dessen wichtigstes Konzept die Schaffung des Neuen ist. Jedem Kunstwerk wohnt daher ein Wille zur Veränderung inne. Aus dieser Haltung heraus ist eine Kunstgattung entstanden, die man Intervention nennt.

Auf Wikipedia findet man folgende Definition dazu: „Die Intervention findet in Innen- und Außenräumen statt. Sie thematisiert gesellschaftlich-soziale, kulturelle, funktionale, räumliche und materielle Aspekte des Veränderten. In Anspielung auf die Intervention in der Politik behandelt die künstlerische Intervention oft den Antagonismus zwischen Macht und Machtlosigkeit.

Wir erweitern diese Definition noch um einen weiteren Raum: den virtuellen Raum der elektronischen Kommunikation. Denn das Projekt „Von Süden nach Morgen“ wird sowohl in Innen- und Außenräumen stattfinden, als auch im Internet. Dabei wird das Internet nicht nur als Kommunikationstool benützt, sondern dient auch als Bühne für unsere Aktivitäten.

Besonders spannend wird es sein, den Verlauf der ganzen Aktion zu dokumentieren. Denn wie jedes Experiment, so ist auch die künstlerische Intervention mit gewissen Risiken behaftet. Wenn man den Ausgang eines Experiments hundertprozentig vorhersagen könnte, müsste man es nicht machen. Auch wir können das Ergebnis unserer Intervention nicht vorhersagen.

Der Sinn dieser Intervention besteht für uns darin, einen Prozess auszulösen, diesen zu dokumentieren, zu analysieren, zu reflektieren und daraus für die Zukunft etwas zu lernen. Wir (das Künstlerteam) sind felsenfest davon überzeugt, dass man über so ein Kunstexperiment zu außergewöhnlichen Erkenntnissen (einem Durchbruch) gelangen kann,  wenn man sich unvoreingenommen darauf einlässt.

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Wir spielen Zukunft

Im Sinne der Spieltheorie handelt es sich bei einem Spiel um eine Entscheidungssituation mit mehreren Beteiligten, die sich mit ihren Entscheidungen wechselseitig beeinflussen. Die Spieltheorie ist ein Teilgebiet der Mathematik. Wir werden versuchen, uns diesem Thema künstlerisch zu nähern.

Spielsituation:

1. Jede Prognose beruht auf Daten aus der Vergangenheit.

2. Die Stärke der Menschen liegt nicht nur im individuellen Genie, sondern auch in der kollektiven Zusammenarbeit.

3. Das Schicksal der Zukunft liegt in den Händen der Jugend.

Das sind Parameter, die nicht nur in unserem Kunstprojekt Gültigkeit haben, sondern auch im täglichen Leben: in der Wissenschaft ebenso, wie im ökonomischen und sozialen Bereich.

 

Ablauf:

Wir begeben uns zuerst auf die Spurensuche zum Wiener Neustädter Kanal. Dann entwickeln die einzelnen Abteilungen der HTL Mödling erste Ideen und schließlich vernetzen wir uns mit den Schülern. Die Ergebnisse werden im Projekt-Tagebuch aufgezeichnet.

Was kommt nach der Industriellen Revolution?

Wohin soll die Gesellschaft streben? Welche Ziele stecken wir uns? Wie können wir sie erreichen? All das sind Fragen, die uns Menschen gerade jetzt, am Beginn des 21. Jahrhunderts, verstärkt bewegen. Die technischen Errungenschaften sind enorm, dennoch erscheint unser Wohlstand bedroht. Was können wir tun, um einen „Durchbruch“ zu schaffen – in eine bessere Welt?

Unser Vorschlag: mehrdimensionale Kommunikation

Das Internet hat den Austausch von Informationen nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ – und da vor allem zeitlich – total verändert. Und es hat Möglichkeiten eröffnet, die bis vor kurzem noch undenkbar waren. In der mehrdimensionalen Kommunikation befinden wir uns erst am Anfang. Die Kunst eignet sich hervorragend, um unter solchen Bedingungen, völlig frei, das Terrain zu erkunden und neue Fragen aufzuwerfen, die dann vielleicht von der Wissenschaft beantwortet werden können.

Die Grundidee des Projekts „Von Süden nach Morgen“ lässt sich am besten mit Crowdsourcing umschreiben. Crowdsourcing wird weltweit von Unternehmen eingesetzt, um Innovationen in Gang zu setzen. Viele Unternehmen (wie zum Beispiel Apple) haben erkannt, dass das größte Innovationspotential nicht in den Entwicklungsabteilungen, sondern am Markt zu finden ist. Es kommt also viel eher von den Kunden, als von den eigenen Mitarbeitern. Via Crowdsourcing können Unternehmen mit ihren Kunden in Kontakt treten und die besten Ideen aus diesem Pool für die Entwicklung ihrer Produkte nützen.

Das Ziel unserer Aktion besteht einerseits in der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Begriff „Durchbruch“ und andererseits soll es Grenzen und deren Überwindung erfahrbar machen. Gruppendynamik, Teamgeist und sparten­übergreifender Ideenaustausch sind die Ingredenzien dieser Übung. Es soll gezeigt werden, dass ein „Durchbruch“ nicht verordnet werden kann, wohl aber gewisse Bedingungen einen solchen erleichtern bzw. ermöglichen können. Das heißt, es geht um soziale Räume, die nicht theoretisch erfasst, sondern praktisch spürbar werden – für Schüler, Lehrpersonen, Künstlerteam und Publikum.